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SSV will eine neue Ära starten

Rund drei Wochen sind mittlerweile seit dem Saisonende in der WHA-Challenge vergangenen. Seitdem laufen in Dornbirn beim SSV die Vorbereitungen auf die kommende Saison in der höchsten nationalen Damen-Handballspielklasse auf vollen Touren. Dazu stand Obmann Christoph Scheiderbauer der NEUE Vorarlberger Tageszeitung für einen Small-Talk zur Verfügung – nachfolgend dazu die Zeilen dazu:

NEUE: Der SSV hat den direkten Wiederaufstieg in die Meisterliga geschafft. Was löst dieser Erfolg in ihnen für Gefühle aus?
Scheiderbauer: Ich bin total erleichtert. Ich freue mich für die Mädchen, die nach dem Abstieg dem SSV die Treue gehalten haben, ich freue mich für die sportliche Leitung, für den Vorstand, für die Trainer, für die Eltern, für die vielen Helfer, die alle einen unschätzbaren Beitrag zur Rettung des SSV im Sinne von Erwin Reis geleistet und damit zum sofortigen Wiederaufstieg beigetragen haben.

Was war ihrer Meinung ausschlaggebend für die tolle Saison und den Meistertitel?
Der Erfolg war letzten Sommer nicht absehbar, denn wir mussten den Verein zuerst komplett neu auf die Füße stellen. Das heißt eine neue U18 und eine neue WHA Challange aufbauen, damit ein Spielbetrieb überhaupt möglich war. Dazu musste aber auch der Verein organisatorisch und finanziell sanieren werden. Mit den ersten Spielen sahen wir die ersten Erfolge der Restrukturierung, und nach dem Grunddurchgang konnten wir bereits an den Meistertitel denken.

Wäre es mit der jetzigen Meister-Mannschaft und dem Team überhaupt zum Abstieg gekommen?
Viele Spiele waren knapp, der Aufstieg im ersten Jahr nach dem Abstieg war für uns keine ausgemachte Sache. In den offenen Spielen und in den Niederlagen zeigte die Mannschaft Moral. Oberste Priorität war die Spielfreude zu bewahren und damit den gewünschten nächsten Erfolg einzufahren. An Ehrgeiz der Handballwelt unser Potential zu zeigen fehlte es nie während der Saison.

Blick nach vorne – zurück in der Meisterliga. Mit welchen Zielen startet der SSV zurück in die höchste Spielklasse?
Kurzum, der SSV möchte sich wieder dauerhaft in der WHA mit möglichst vielen Eigenbauspielerinnen etablieren.

Können sie da auch schon sagen, wie sich dies auf den Kader auswirkt – Spieler, Trainer, Legionäre?
Unsere sportliche Leitung unter Sabine Kainrath ist mit den Gesprächen im Finale und der Kader und der Trainerstab soll weitgehend unverändert bleiben, um Kontinuität zu bewahren. Leider fehlt uns die Uni im Ländle, daher werden drei Spielerinnen in Wien studieren und uns daher leider in der neuen Saison fehlen.

Vor dem Abstieg war der SSV 27 Jahre in der Meisterliga – soll nun eine weitere derartige Ära gestartet werden?
Ja, klar. Wir haben uns viel vorgenommen. Der Verein soll mit einer breiten Basis, also mit guter Jugendarbeit und einem entsprechenden Trainerpool im Nachwuchs die Talente fördern, die in der WHA spielen können und wollen. Wir müssen die jährlichen Abgänge von Studenten durch eine starke Nachwuchsarbeit kompensieren. Mir persönlich ist das Prinzip gleiche Chance für jedes Mädchen wichtig, weil ich überzeugt bin, dass ein faires Miteinander den SSV Dornbirn Schoren ausmacht. Das bedeutet eine Entwicklung der Mädchen vom Jugendhandball als Breitensport hin zum Leistungssport in der U 18 und in der WHA. Natürlich muss auch eine jede Spielerin Ihre Chance nutzen.

Nach dem Abstieg vor rund einem Jahr gab es auch einige wirtschaftliche Probleme, konnte sich der SSV davon erholen?
Wir haben den Verein mit vielen Problemen übernommen. Dank anonymer Sponsoren konnte der Verein gerettet werden. Wir sind auf einem guten Weg für ein ausgeglichenes Budget für die kommenden Saison. Glücklicherweise können wir auf eine breite Basis an Helfern zurückgreifen, die sich mit viel Herz und vielen Ideen einbringen, und so dem Verein helfen.

Der SSV hat sich auf dem Feld, aber auch abseits in den letzten Monaten doch sehr positiv entwickelt, oder?
Die Atmosphäre im Verein, in der Halle, in der Kantine, bei den Trainern, in der „Zsämma Schaffa“-Gruppe ist sehr positiv, jede und jeder möchte den Verein weiterbringen. Die Erfolg der letzten Monate tut das übrige, die Stimmung ist herzlich und gut. Für mich hat sich die gute Stimmung aus der „Neugründergruppe“ vom letzten Sommer auf die Spielerinnen und wieder zurück entwickelt, es ist ein gutes Gefühl, Teil des SSV Dornbirn Schoren zu sein.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum Titel war ja auch die Politik wieder in der Messehalle – gibt es dazu auch was Neues bez. Hallensituation bzw. einer etwaigen Sanierung?
Zur Meisterfeier durften wir die Sportlandesrätin Martina Rüscher, Stadträtin Marie-Louise Hinterauer und den VHV Präsident Andreas Sagmeister begrüßen. Wir konnten über das Förderwesen und über die triste Hallensituation in Dornbirn sprechen. In den letzten Jahren hat sich nichts getan, wir hoffen auf positive Veränderungen. Insbesondere wünschen wir uns vom Land eine Anpassung der Förderungen im Mädchen- und Frauensport an die Männer. Hoffentlich können wir den Schwung im reinen Mädchen- und Damen-Verein SSV Dornbirn Schoren auf die Politik übertragen.